Freitag, 16. Januar 2015

Postacılar Sok. 7


Die Kirche im Staat - Laizistische Franzosen beten in Istanbul katholisch

Geht man einige wenige Schritte weiter bergab, sieht man links eine uninteressante gelbliche Wand mit einem bescheidenen Schild: „St. Louis”.

Dahinter verbirgt sich die französische Ludwigskirche, die erste katholische im Istanbuler Pera/Galata.
Der Bau stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist natürlich normalerweise vom üppigen Garten des „Palais de France“ aus zu betreten, befindet sich also im Staatsterritorium der République Française. Das hier sieht eher aus wie ein Lieferanteneingang.

Es ist ziemlich verwirrend in dieser Ecke. Man sieht, wie eng aneinander die alten Gesandtschaften gebaut waren, so dass sie ein „Ghetto“ bildeten - sehr verständlich eigentlich.

Die Kirche ist wider Erwarten nicht einem Kirchenmann Ludwig, z. B. dem Bischof von Toulouse geweiht, sondern einem Staatsmann Ludwig IX. Der „Heilige Ludwig“ war einer der wichtigen Monarchen des Mittelalters in Europa und hatte sogar zwei Kreuzzüge geleitet. In Frankreich erinnert man sich an seine Epoche als eine Art „Goldenes Zeitalter“ le siècle d’or de St. Louis.
Die St.-Louis-Kirche bekam den Titel einer „Ministerialkirche“. Daher sind die meisten französischen Botschafter an der „Hohen Pforte“, und sonstige Eminenz hier bestattet.
Übrigens, sie ist die einzige chaldäische Kirche der Stadt.
Chaldäisch?


https://de.wikipedia.org/wiki/Chald%C3%A4isch-katholische_Kirche






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