Mittwoch, 31. Dezember 2014

"Ich beginne mit dem Anfang"

Es geht los!

Auch in Istanbul ist es kalt um die Jahreswende. Und Cicerone arbeitet an diesen ruhigen Tagen an seinem Blog, an seiner Webseite und an seinem Programm. Es geht schon los am 6. Januar mit Freunden aus Berlin, aus Istanbul und aus Môtiers in der Schweiz. Wir werden den griechisch-orthodoxen Gottesdienst im Patriarchat, im "Vatikan des Ostens", erleben. Anschließend schauen wir uns einige Raritäten der Stadtteile Fener und Balat an. Eingekehrt wird in der Kneipe der einsamen Herzen, in der Agora. Bloß, in welcher? Denn es sind mittlerweile zwei. Am 7. Januar geht es schon wieder nach Konstantinopel; diesmal erkunden wir die Tore Istanbuls. Am 31.1. ist eine Studientour für die Mitglieder der Deutsch-Türkischen Industrie- und Handelskammer vorgesehen. Thema: Verborgene Schätze Istanbuls - Galata. Na dann. Prost Neujahr!

 

 
 

1 Kommentar:

  1. Theophanie am Goldenen Horn - Ein gelungener Auftakt
    Am 6. Januar feiert die Griechisch-Orthodoxe Kirche die Epiphanie oder Erscheinung des Herrn. Es handelt sich um einen der wichtigsten Feiertage im Kirchenjahr der orthodoxen Kirche.
    Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Also buchten wir eine geführte Stadtwanderung beim Cicerone Istanbul, auf dessen Website wir schon in Berlin gestoßen waren. Dort hatten wir diese Veranstaltung als "Tour des Monats" unter dem Titel "Theophania am Goldenen Horn" entdeckt.
    Wir trafen uns um 9:00 h an der Busstation Fener, von der aus es nur wenige Schritte zum Griechisch-Orthodoxen Patriarchat waren. Dort herrschte schon reger Betrieb. Viele Griechen waren zu diesem Großereignis angereist und Prominenz aus Politik und Klerus wurde erwartet. Unser Führer Halûk Uluhan hatte für gute Plätze auf der Empore gesorgt, so daß wir den prunkvollen Gottesdienst gut verfolgen konnten.
    Für einen Logenplatz sorgte Halûk dann auch bei der anschließenden Wasserweihe. Er hatte ein kleines Boot gechartert, mit dem wir nur wenige Meter vor dem Geschehen auf dem Goldenen Horn kreuzten. So konnten wir die Prozession zum Ufer und die anschließende Zeremonie gut verfolgen, als deren Höhepunt der Patriarch ein Kreuz ins Wasser warf. Darauf sprangen junge griechische Männer von mehreren Booten in das eiskalte Wasser, um das Kreuz in ihren Besitz und dem Kirchenoberhaupt zurück zu bringen. Dem Sieger winkte ein Kuss des Patriarchen und die Aussicht, noch in diesem, gerade begonnnen Jahr, zu heiraten.
    Schnee und Kälte hatten uns ordentlich zugesetzt und so ging es erst einmal in die nahe gelegene Agora Meyhanesi (Kneipe), wo sich unsere Lebensgeister bei einigen Gläsern Rakı und einem Imbiss wieder belebten.
    Gut erholt machten wir dann einen Rundgang durch Balat, das alte jüdische Viertel Istanbuls. Um die immer weniger werdenden Spuren jüdischen Lebens aufzuspüren, bedarf es schon eines orts- und geschichtskundigen Führers. Den hatten wir in Halûk gefunden. Sonst wären wir sicher achtlos an dem ehemals jüdischen Bad und den Synagogentoren vorbei gelaufen.
    Interessant war auch die Besichtigung der Kirche der "Mongolenmaria", der einzigen Kirche, die nach der Eroberung nicht in eine Moschee umgewandelt wurde und des Metohion (eine Art diplomatische Vertretung) des orthodoxen Patriarchats von Jerusalem und des Berges Sinai.
    Mit heranbrechender Dämmerung erreichten wir schließlich ein weiteres Agora meyhanesi. Dieses Restaurant wird von dem bekannten Filmregisseur Ezel Akay betrieben und ist alles andere als eine Kneipe. Noch nie zuvor haben wir so delikate türkische Vorspeisen (meze) gegessen. Bei einigen Rakı und guter Unterhaltung ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende.
    Dieser Bericht soll aber nicht enden, ohne dass noch ein paar Worte zu Cicerone Istanbul und unserem Führer Halûk Uluhan gesagt werden:
    Cicerone Istanbul ist ein ganz junges Unternehmen. Das auf der Homepage angebotene Programm ist anspruchsvoll und vielversprechend. Die Veranstaltung am 6. Januar war sozusagen der Stapellauf. Das Versprechen eines hohen Standards wurde voll eingelöst und hat uns Appetit auf mehr gemacht.
    Halûk Uluhan ist der Mann, der dahinter steht. Zusammen mit einigen gleich gesinnten und ebenso kenntnisreichen Kollegen will er neue Maßstäbe im Istanbuler Stadttourismus setzen. Seit mehr als 30 Jahren ist Halûk in der gesamten Türkei als Reiseleiter vornehmlich für Veranstalter von Bildungsreisen unterwegs. Sein Deutsch ist perfekt. Er hat es am berühmten Istanbul lisesi gelernt und während seines Studiums in Deutschland gefestigt. Seine ganze Leidenschaft gilt seiner Geburts- und Heimatstadt Istanbul. In seiner knappen Freizeit widmet er sich seinem Hobby, der Heimatforschung. Mit dem Cicerone erfüllt er sich den lang gehegten Wunsch, Beruf und Große Liebe miteinander zu vereinen.

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